Documenta-Leiterin mag die Camper - Christov-Bakargiev findet die bunten Zelte auf dem Friedrichsplatz gut – Stadt sanktioniert das Zelten nicht - Wächter der Zeit Manfred Kielnhofer
Kassel. „It's cool", rief Carolyn Christov-Bakargiev begeistert. Die
Turmfigur hoch oben über dem Friedrichsplatz hat sie entsetzt – die
bunten Zelte unten auf dem Friedrichsplatz entzücken die Leiterin der
d 13 hingegen.
Seit dem vergangenen Sonntag stehen mehrere Iglus im Schatten des
Fridericianums. Sie sind mit bunten Schriftzügen versehen. Im Gras
liegen Transparente. „Antifaschistische Aktion" steht auf einem. Ein
anderes weist auf ein Kunstwerk hin, das ebenfalls nicht zur documenta
gehört. Eine in eine dunkelrote Kutte gehüllte Figur. Nachts soll sie
leuchten, erzählt man sich. Ein unbekannter Künstler aus Österreich
hat sie in der Obhut der Camper zurückgelassen.
Hat die Occupy-Bewegung jetzt Kassel erreicht oder ist das Teil der
Ausstellung, werden sich documenta-Besucher gefragt haben. Offiziell
zur documenta gehören die Zelte nicht, heißt es in der Pressestelle
der Weltkunstschau. Verboten würden sie aber auch nicht. „Das ist okay
und darf bleiben", habe Christov-Bakargiev gesagt. Zumindest so lange,
wie die Camper kein Sicherheitsrisiko darstellen würden. Stadt greift
nicht ein
Der Friedrichsplatz wird während der documenta von der Stadt zur
Verfügung gestellt. Die Leiterin der documenta habe deshalb über die
Gestaltung zu bestimmen, sagt die Stadt Kassel. Mitarbeiter des
Ordnungsamtes seien zwar auf die Zelte aufmerksam geworden, könnten
aber keine Sanktionen verhängen. Camping auf dem Friedrichsplatz:
Daniel K. und seine Frau Claudia.
„Wir sind am Wochenende auf ein einzelnes Zelt aufmerksam geworden,
das dort stand", sagt Daniel K., der seinen Nachnamen nicht nennen
will. „Aber ein Camp braucht mehr, deshalb haben wir uns einfach
angeschlossen." Der 36-jährige Kasseler war für einige Tage im
Occupy-Camp in Frankfurt. Die Aktivisten dort protestierten gegen
soziale Ungleichheit, Spekulationsgeschäfte von Banken und den
Einfluss der Wirtschaft auf die Politik.
Jetzt haben Daniel K. und seine Frau Claudia ihr rotes Zelt mitten im
documenta-Gebiet aufgeschlagen. Das grüne Zelt, das als Erstes auf dem
Friedrichsplatz aufgeschlagen wurde, bewohnt ein chinesisches Paar.
„Die haben in den vergangenen Tagen Papierhüte gebastelt und an die
Gäste verschenkt", berichtet Daniel K. Jetzt seien sie erst mal wieder
abgereist. Ihr Zelt aber haben sie stehen lassen. Eine weitere kleine
Iglumuschel steht neben den großen Zelten. Der Eingang wird von einem
Transparent mit dem Schriftzug „doccupy" verdeckt.
Auch ein documenta-Besucher hat sein Zelt am Wochenende auf dem
Friedrichsplatz aufgeschlagen. Er habe gefragt, ob er dazukommen kann.
„Warum nicht?", hat Daniel K. geantwortet.
Von Kathrin Meyer
Quelle: mydocumenta
http://www.hna.de/documenta-13/documenta-leiterin-camper-2351968.html
Turmfigur hoch oben über dem Friedrichsplatz hat sie entsetzt – die
bunten Zelte unten auf dem Friedrichsplatz entzücken die Leiterin der
d 13 hingegen.
Seit dem vergangenen Sonntag stehen mehrere Iglus im Schatten des
Fridericianums. Sie sind mit bunten Schriftzügen versehen. Im Gras
liegen Transparente. „Antifaschistische Aktion" steht auf einem. Ein
anderes weist auf ein Kunstwerk hin, das ebenfalls nicht zur documenta
gehört. Eine in eine dunkelrote Kutte gehüllte Figur. Nachts soll sie
leuchten, erzählt man sich. Ein unbekannter Künstler aus Österreich
hat sie in der Obhut der Camper zurückgelassen.
Hat die Occupy-Bewegung jetzt Kassel erreicht oder ist das Teil der
Ausstellung, werden sich documenta-Besucher gefragt haben. Offiziell
zur documenta gehören die Zelte nicht, heißt es in der Pressestelle
der Weltkunstschau. Verboten würden sie aber auch nicht. „Das ist okay
und darf bleiben", habe Christov-Bakargiev gesagt. Zumindest so lange,
wie die Camper kein Sicherheitsrisiko darstellen würden. Stadt greift
nicht ein
Der Friedrichsplatz wird während der documenta von der Stadt zur
Verfügung gestellt. Die Leiterin der documenta habe deshalb über die
Gestaltung zu bestimmen, sagt die Stadt Kassel. Mitarbeiter des
Ordnungsamtes seien zwar auf die Zelte aufmerksam geworden, könnten
aber keine Sanktionen verhängen. Camping auf dem Friedrichsplatz:
Daniel K. und seine Frau Claudia.
„Wir sind am Wochenende auf ein einzelnes Zelt aufmerksam geworden,
das dort stand", sagt Daniel K., der seinen Nachnamen nicht nennen
will. „Aber ein Camp braucht mehr, deshalb haben wir uns einfach
angeschlossen." Der 36-jährige Kasseler war für einige Tage im
Occupy-Camp in Frankfurt. Die Aktivisten dort protestierten gegen
soziale Ungleichheit, Spekulationsgeschäfte von Banken und den
Einfluss der Wirtschaft auf die Politik.
Jetzt haben Daniel K. und seine Frau Claudia ihr rotes Zelt mitten im
documenta-Gebiet aufgeschlagen. Das grüne Zelt, das als Erstes auf dem
Friedrichsplatz aufgeschlagen wurde, bewohnt ein chinesisches Paar.
„Die haben in den vergangenen Tagen Papierhüte gebastelt und an die
Gäste verschenkt", berichtet Daniel K. Jetzt seien sie erst mal wieder
abgereist. Ihr Zelt aber haben sie stehen lassen. Eine weitere kleine
Iglumuschel steht neben den großen Zelten. Der Eingang wird von einem
Transparent mit dem Schriftzug „doccupy" verdeckt.
Auch ein documenta-Besucher hat sein Zelt am Wochenende auf dem
Friedrichsplatz aufgeschlagen. Er habe gefragt, ob er dazukommen kann.
„Warum nicht?", hat Daniel K. geantwortet.
Von Kathrin Meyer
Quelle: mydocumenta
http://www.hna.de/documenta-13/documenta-leiterin-camper-2351968.html
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